Innensanierung Georgskirche Breitenstein
Die kleine Dorfkirche steht seit über 500 Jahren in der Ortsmitte von Breitenstein - einem Teilort von Weil im Schönbuch. Zusammen mit dem benachbarten Gemeindehaus, dem Ahorn im Kirchgarten, dem Fachwerkturm samt goldenem Wetterhahn bietet sie dem Betrachter einen malerischen Anblick.
Weniger überzeugen konnte bis vor der Sanierung das Innenleben
(die beiden letzten Bilder). Die Spanplatten im Sockelbereich waren durchgemodert, die Heizung und
Elektroinstallation stark in die Jahre gekommen. Die Farbe „braun“ prägte den
drückend wirkenden Bereich unter der Empore.
Die Kirchengemeinde erarbeitete ein Nutzungskonzept mit
folgenden Kernpunkten: 1.) Die Kirche sollte nach der Sanierung heller und freundlicher
sein. 2.) Die Bänke sollten zu Gunsten einer flexiblen Bestuhlung
weichen, weiterhin war trotzdem ein Bankcharakter erwünscht. 3.) Eine Lautsprecheranlage für Sprachverstärkung und Musik sollte zusammen mit Beamer und Leinwand den Einsatz neuer Medien ermöglichen.
Um den Kirchenraum nicht zu überladen, wurden die
geforderten Funktionen so unauffällig wie möglich integriert:
Die Leinwand versteckt sich hinter dem Chorbogen an der Decke, der Beamer verschwindet elegant hinter einem Schiebeladen in der
Brüstung. Der Medienschrank wurde sauber im Schrank unter der Treppe platziert. Einzelne „Kirchenbankstühle“ lassen sich mit simplen Verbindern zu Bankreihen zusammenschließen. So kann z.B. für den Einzug des Brautpaars mit Mittelgang bestuhlt
werden. Gerne genutzt wird auch die Blockbestuhlung mit umlaufendem
Gangbereich. Nicht verwendete Stühle werden auf der Rückseite der Kirche im
Stuhllager verstaut. Die Trennwand der Schiebetüre lässt sich auf Schienen komplett an die Rückwand fahren, so
gibt es im Kirchenschiff mehr Platz für Festgottesdienste mit vielen Besuchern.
Die bankgebundenen Heizkörper mussten einer Warmluftheizung weichen - diese sitzt in einem Bodenschacht und sorgt für die notwendige Luftumwälzung. Zu einer angenehmen Behaglichkeit trägt auch der Fußboden bei.
Eichendielen scheinen für einen Kirchenbau zunächst vielleicht ungewohnt, hinsichtlich Fußwärme schafft der Holzboden jedoch eine hervorragende Isolierschicht. Mit ihrer weißen Vertäfelung und den
flächenbündig integrierten Leuchten sorgt die Empore für ein helles und freundliches Erscheinungsbild. Ohne aufdringlich zu wirken, löst sie sich als modernes, kubisches Element durch die breiten Schattenfugen vom historischen Bestand ab. |